IHE Day 2018 – Entwicklungen eCard System
Ein Ausblick
Über den aktuellen Status des e-card-Systems, welches seit dem Jahr 2005 österreichweit ausgerollt wurde, referierte Rainer Schügerl von der SVC. Der Status Quo zeigt unter anderem:
- >100 Millionen Konsultationen pro Jahr
- > 8,5 Millionen e-cards
- > 12.000 Gesundheitsdiensteanbieter (GDAs) die mit dem System arbeiten
Aktuell befinden sich einige neuere Anwendungen in der Entwicklung sowie im Rollout:
- Die e-card G5 (5. Generation) bringt viel Neues mit sich. Nicht nur wird die neue Karte NFC fähig sein, sondern es wird auch ein Foto des Kartenträgers abgebildet. Mit der neuen Generation fällt jedoch die Bürgerkartenfähigkeit weg.
- Die GINA 3G (3. Generation), war die letzte physische GINA und fällt gemeinsam mit der sGINA weg. Die Funktionalität der GINA wird in das e-card Zentralsystem verschoben.
- Ein neuer NFC fähiger Kartenleser GINO, der die neue Architektur unterstützt, wird derzeit designed und mit der Ablöse der GINA in ganz Österreich ausgerollt.
- SS12 sowie Web-GUI bleiben erhalten, die Stand-alone Funktionalität verschwindet. Für die neue Web-GUI werden fortan aber aktuelle Browser, JavaScript und Cookies eine unbedingte Voraussetzung sein. Die Offline Funktionalität entfällt ebenfalls ohne lokal verfügbarer GINA. Die GDA-SW kommuniziert in der neuen Architektur direkt mit dem Kartenleser.
Während Frau Toth und Herr Schebesta also beide eine Zusammenführung der verschiedenen eHealth Anwendungen auf IHE Basis fordern, betrachtet Herr Schügerl diesen Punkt etwas anders. Er berichtet, dass die SVC grundsätzlich zu Standardisierungen stünde, sie jedoch nur Nutzen darin sähe, wenn diese auch tatsächlich österreichweit umgesetzt, international- und hier besonders im EU-Raum – einsetzbar und für SV-Zwecke sinnvoll nutzbar seien. Im ELGA Bereich werde IHE/CDA zwar eingesetzt, jedoch basieren weder eKOS noch eRezept auf IHE.
Laut Schügerl erschweren mehrere Punkte den Einsatz von IHE/CDA in e-card-Services. Allen voran würden, so Schügerl, bei IHE die administrativen SV-Prozesse fehlen. Für die EU-weite Vernetzung der SV gäbe es außerdem den Standard EESSI, welcher ebenfalls nicht auf IHE basiere. Er betont außerdem, dass aus der Sicht der SV die Anforderungen aus dem niedergelassenen Bereich bisher nicht oder nur zu gering berücksichtigt wurden. Die aktuellen SV-Backends und Partnersysteme seien nicht mit IHE kompatibel und auch die Sicht der Stakeholder müsse berücksichtigt werden. Neben der hohen Akzeptanz und Zufriedenheit mit SS12 bei den 90 GDA-SW Herstellern wären diese ebenfalls nicht bereit IHE/CDA einzusetzen.
Bezogen auf die zukünftige Zusammenarbeit sind die Wünsche der SVC, dass die Krankenanstalten das e-card-System vollständig einbinden. Ebenso benötigen sie eine verbindliche Zusage mit Zeitplan seitens der Krankenanstalten, eKOS und eRezept einzusetzen. Eine wichtige Überlegung für die Zukunft ist, ob IHE/FHIR ein Konvergenzpfad für SS12 und IHE sein kann.
Die Präsentation zur Veranstaltung finden Sie rechts zum Download angeboten.
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