Unternehmensportrait – ITSV

By 20/11/2019Aktuelles, Portrait

Steckbrief ITSV

 

Name des Unternehmens: ITSV GmbH

Firmensitz: Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien

Tätigkeit des Unternehmens:

Die ITSV GmbH wurde 2004 als 100%-ige Tochter der österreichischen Sozialversicherung gegründet. Als innovatives Technologieunternehmen steuern, koordinieren und entwickeln wir zukunftsweisende IT-Aktivitäten der österreichischen Sozialversicherung. Im Sinne der Kunden sind wir wichtiger Partner der Digitalisierung in der Sozialversicherung und in diesem Bereich maßgeblich an der Entwicklung von zahlreichen Leuchtturmprojekten der SV, wie etwa MeineSV, MedBusters, eKOS (elektronisches Kommunikationsservice – ehemals elektronisches Bewilligungs- und Antragsservice eBS) und ELGA (Elektronische Gesundheitsakte), beteiligt.
Die Angebote unseres Unternehmens decken den gesamten Lebenszyklus von IT-Dienstleistungen ab, beginnend bei der Planung, über die Entwicklung bis hin zur Prüfung sowie der regelmäßigen Servicierung der Produkte. Die ITSV GmbH trägt daher wesentlich zur Effizienzsteigerung im Bereich der IT der österreichischen Sozialversicherung bei.

Anzahl Mitarbeiter: ca. 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

IHE Austria Mitglied seit: Die ITSV GmbH ist seit 2014 Mitglied der IHE Austria.

 

 

  1. Was ist der Grund für die Mitgliedschaft bei IHE und warum ist dieses Engagement so wichtig?

Die Veranstaltungen der IHE nutzt die ITSV GmbH für den Wissensaufbau bzgl. IHE sowie eHealth Aktivitäten in Österreich und Europa. Zusätzlich bieten die Veranstaltungen zahlreiche Möglichkeiten für Networking und Diskussionen mit Partnern im Gesundheitswesen.
Die Verwendung internationaler und einheitlicher Standards zur Stärkung der Interoperabilität wurde bereits 2007 durch die Bundesgesundheitskommission (BGK) beschlossen. Dadurch beruht das ELGA System u.a. auch auf den IHE Integration Profiles. Die ITSV GmbH hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wesentlichen Player in der Entwicklung und im Betrieb des verteilten ELGA Systems etabliert und ist für die ELGA-Serviceline, die ELGA-Widerspruchstelle, das ELGA-Vertretungsmodul, das Umbrella Monitoring System sowie den Zentralen Patientenindex verantwortlich.

 

  1. Welche Chancen räumen Sie IHE, Standardisierung und eHealth ein?

In einer digitalisierten Welt mit virtuellen Zusammenarbeitsmodellen ist auch ein virtueller Connectathon vorstellbar, um die Kosten zur Erreichung des IHE Integration Statements zu verringern und die Attraktivität des Connectathons noch weiter zu steigern.
Sobald die ELGA-Infrastruktur flächendeckend eingeführt ist, wird diese Infrastruktur auch neue Optionen für weitere eHealth Applikationen bieten.

 

  1. Wo sehen Sie Herausforderungen und Schwierigkeiten in puncto IHE und Standardisierung?

Generell sollte die Verwendung von IHE anhand der verschiedenen zu implementierenden Use-Cases entschieden werden.

 

  1. Welche Projekte haben Sie in Ihrem Unternehmen forciert/ erfolgreich umgesetzt? Was sind spannende aktuelle Projekte?

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) wird durch die drei ELGA-Systempartner – Bund (vertreten durch das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz), alle neun Bundesländer und den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HVB) – umgesetzt. Der HVB hat die ITSV GmbH im Jahr 2009 mit der Umsetzung und dem Betrieb des Zentralen Patientenindex (Z-PI) beauftragt.
Der Zentrale Patientenindex (Z-PI) stellt eine Datenanwendung zur Identifikation von Personen im österreichischen Gesundheitssystem dar. Sein primärer Verwendungszweck gilt der Durchführung einer eindeutigen Identifikation von Teilnehmern der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) in Österreich, um deren Gesundheitsdaten abrufen zu können.
Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen (§ 18 Abs. 1 Z 1 GTelG 2012 und § 4 Abs. 3 GTelG 2012) darf der Z-PI jedoch, mit Einschränkungen, auch zur eindeutigen Identifikation von Personen im österreichischen Gesundheitswesen außerhalb von ELGA verwendet werden.

Die Funktionen des Z-PI:

  • Einmelden von Patientenidentitäten: vorrangig mit der österreichischen Sozialversicherungsnummer als Identifikator und in einer späteren Ausbaustufe auch mit weiteren Identifikatoren, wie der Europäischen Krankenversicherungskarte (EKVK)
  • Zusammenführen von Patientenidentitäten aus den lokalen Patientenindizes der ELGA-Bereiche (Link/Merge)
  • Auskunft von Adressdaten (PDQ – Patient Demographics Query)
  • Auskunft über ELGA Bereiche, die Patientendaten beinhalten können (PIX – Patient Identifier Cross Referencing)
  • Protokollierung von Datenzugriffen (ATNA – Audit Trail and Node Authentication)
  • Schnittstellen gemäß IHE Standard und Teilnahme am Connectathon
  • Anbindung des Z-PI an alle ELGA Bereiche in Österreich

Die ITSV GmbH setzte den Zentralen Patientenindex basierend auf IHE Vorgaben um. Um die Konformität zu gewährleisten, nahm die ITSV GmbH mit dem Z-PI erfolgreich beim Connectathon (Pisa 2011) teil und adaptiert seither den Z-PI jährlich gemäß den geänderten IHE Integration Profilen PIX, PDQ, PIF und ATNA. Die Pre-Connectathon Tests werden mit den von der IHE zur Verfügung gestellten Testtools ebenfalls jährlich durchgeführt.
Ein derzeit aktuelles Implementierungsprojekt stellt der e-Impfpass dar. Hier errichtet die ITSV GmbH die zentrale e-Impfpass Applikation und kann dabei auf die Erfahrungen der früheren Projekte im ELGA Umfeld zurückgreifen.

 

  1. Welche langfristigen Zukunftsthemen sehen Sie in Bezug auf IHE, Standardisierung und eHealth?

Das Zeitalter der Digitalisierung wird auch im Bereich eHealth weitere Anwendungen entstehen lassen. Eine effiziente Umsetzung und ein ebensolcher Betrieb benötigen Standards und dabei wird IHE eine zentrale Rolle spielen. Die ITSV GmbH ist mit praktischer IHE Erfahrung in Entwicklung und Betrieb für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet.