Was sind Technical Frameworks?
IHE veröffentlicht technische Rahmenwerke (Technical Frameworks) als Leitlinien für die Umsetzung in den Unternehmen.
Das Framework wird in verschiedenen Arbeitsgruppen erstellt und die Ergebnisse als Profile zur Kommentierung und Diskussion veröffentlicht. Anschließend werden Beispielimplementierungen getestet (Trial Implementation). Die daraus gewonnenen Erfahrungen fliessen wieder in das Framework ein. Bestehende Standards, vor allem die verbreiteten HL7 und DICOM werden beibehalten und erweitert.
Innerhalb einer Domäne wird in den Profilen der Arbeitsablauf aus der realen Welt beschrieben, z. B. die Patientenaufnahme, Untersuchungsanforderung, Untersuchung an einer Modalität, Speicherung, Verteilung und Beurteilung eines Röntgenbildes. Dabei werden die Kommunikationsabläufe zwischen verschiedenen Informationssystemen definiert.
Es existieren folgende Domänen:
- Anatomopathology (für den Bereich Pathologie)
- Cardiology (Kardiologie)
- Eye Care (Augenheilkunde)
- IT Infrastructure (Technische Infrastruktur)
- Laboratory Framework (Labormedizin)
- Patient Care Coordination (Einrichtungsübergreifende Behandlungsketten)
- Patient Care Devices (Gerätekommunikation von PCD Daten)
- Quality (Qualitätssicherung)
- Radiation Oncology (Strahlentherapie)
- Radiology (Radiologie)
- Pharmacy (Pharmazie und Verschreibungen)
Zu einem Profil gehören bestimmte Rollen oder Funktionen (Actors). Ein einzelner Computer kann mehrere Rollen einnehmen, z.B. kann er Actor der Bildverteilung und Actor der Bildarchivierung sein. Zwischen den Actors werden Transaktionen definiert. Eine Transaktion kann zum Beispiel die Anforderung bestimmter Daten oder die Bekanntgabe eines Status sein.
Es wird genau beschrieben, aus welchen Schritten und über welche Schnittstellen die Information transportiert werden soll. Dieselbe Transaktion kann in mehreren Profilen vorkommen, selbst in unterschiedlichen Frameworks. Zum Beispiel kommt die Transaktion „Patient Registration“ in nahezu allen Frameworks vor. Firmen können in Form von sogenannten Integration Statements die Konformität ihrer Produkte zu einem oder mehreren IHE-Profilen garantieren.
Seit 1998 arbeiten in der IHE-Initiative Anwender und Firmen in einem kontinuierlichen Prozess zusammen, um durch konsequenten Einsatz von Standards eine maximale Interoperabilität der IT-Systeme im Gesundheitswesen zu erzielen. Dabei erfindet die IHE keine neuen Standards, sondern bietet genaue Richtlinien und detailierte Beschreibungen wie diese Standards anzuwenden und zu implementieren sind. Die IHE formuliert klinische Anforderungen aus der Praxis und erstellt danach sogenannte Technical Frameworks um Firmen Anleitungen für die Implementierung zu bieten.
Prozessablauf und Beteiligung der Interessensvertretungen
Mittels jährlichem „four-step” Prozess bringt die IHE Anwender und Entwickler aus dem Bereich der Gesundheitswesens Informations Technologie HIT (healthcare information technology) zusammen.