World Café #3: IHE-Anforderungen im Beschaffungsprozess
In der dritte Conversation des IHE World-Cafes im Juni dieses Jahres ging es um das „Wie komme ich zu einem IHE Produkt in der Beschaffung“ sowie über Organisation und Anforderungen, die auf Ausschreiber und Hersteller zukommen?“.
Die Herausforderung liegt darin, die IHE-Anforderungen der Auftraggeber im Rahmen von Beschaffungsprozessen qualitativ hochwertig zu definieren, aber gleichzeitig den verfügbaren Markt nicht zu stark einzuschränken. Durch die Conversation führte Dr. Alexander Schanner, Vorstandsmitglied der NÖ Landeskliniken-Holding.
In der Diskussion wurden rasch die Baustellen sichtbar, die es zu bearbeiten gilt:
• Noch immer gibt es zu viele proprietäre Systeme.
• Die Trennung zwischen IT und Medizintechnikgeräten macht organisatorisch eine gemeinsame Ausschreibung und Beschaffung von IHE nicht einfacher.
Einig war man sich: Nur durch permanente Zusammenarbeit aller unterschiedlichen Beteiligten im Beschaffungsprozess ist ein Weiterkommen möglich und IHE langfristig im System integraler Bestandteil.
Beschaffung betrifft Management, Administration und Juristen, die sich bisher nur wenig mit IHE auseinandersetzen mussten. Daher war auch eine IHE bezogene Ausbildung (IHE Certified Professional- ICP) Thema in dieser Conversation. Des Weiteren sollten Success-Stories, wie IHE bei der Beschaffung nützlich sein kann, z.B. für die Auswahl geeigneter Lieferanten und der Ausarbeitung eines Kriterienkatalogs für Ausschreibungen, in der internen Kommunikation von Krankenanstalten verbreitet werden. Gefordert wurde zudem, dass die MedTech Industrie im Hinblick auf Telemonitoring ebenfalls IHE fähig werden solle. Hemmnisse in der Verbreitung sah man unter anderem darin, dass im MedTech Berich ein Partner oft 10 bis 15 Jahre an ein System gebunden sei und auch in andere Systeme hineinspiele. Hier könnten “stranded costs“ also Wartungsverträge, die per se Umstellungen beinhalten, weiterhelfen. Angesprochen wurde auch, ob es sinnvoll sei, gesetzliche Grundlagen für die Integration von IHE österreich- und EU-weit zu fordern.
Alexander Schanner; Fotocredit: Eduard Schebesta